Immer schön vorsichtig...

Es ist überraschend, daß hier auch bei scheinbar ganz normalen Tätigkeiten sehr genaue Arbeitsanweisungen vorhanden sind. Oder aber man findet Vorsichtsmaßnahmen, über die man sonst eher den Kopf schüttelt.

Die gute Tasse Kaffee

[Image]In den USA findet man auf so ziemlich jedem Kaffee-Pappbecher den Hinweis: “Caution – Content may be hot” [Achtung - Inhalt könnte heiß sein] oder so ähnlich. Dies alles hat sich ergeben, nachdem eine bekannte Firma aus dem Schnell-Ess-Bereich wegen einer etwas zu heissen Tasse Kaffee erfolgreich verklagt wurde. Weitere Informationen finden sich hier. Dies alles hat dazu geführt, dass der Kaffee in der Regel nicht mehr brühend heiß serviert wird.

Wir laden trotzdem jeden unserer Besucher zu einer “guten” Tasse Kaffee ein, auch um einmal dabei gewesen zu sein. Für die Becher gibt es auch Papp-Überzieher, die teilweise sogar zum Patent angemeldet sind. Da kann man sich wenigstens nicht mehr die Hände verbrühen, höchstens noch die Zunge. Eigentlich eine gute Idee, auf diese Weise Geld zu verdienen.

An der Warmhalte-Theke

[Image]Warmhaltetheken sind eigentlich dazu da, dass man Dinge warm hält, irgendwie ist das selbsterklärend. D.h. sie müssen auch irgendwie warm sein, um die Speisen warm zu halten oder?

Um nun sicher zu gehen, dass der Käufer auch versteht, dass eine Warmhaltetheke warm ist, muss natürlich auch ein Schild “Vorsicht – heiß” angebracht werden. Also: Wenn in amerikanischen Lebensmittelgeschäften eine Gefahr droht, dass es heiß sein könnte: Keine Angst, es wird ein Schild dort stehen und davor warnen.

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Cook before serving – Kochen vor dem Servieren

[Image]Reibt man sich hier nicht verwundert die Augen, wenn man liest, daß man eine Tiefkühlpizza vor dem Servieren in den Backofen stecken sollte? Es scheint zumindest der Fall zu sein, ansonsten würde man diesen Aufdruck ja nicht finden. Neben den bekannten Hinweisen, die man auch in Deutschland kennt, geht es hier noch weiter.

Sicher, jeder sollte inzwischen wissen, dass die Plastikfolie vor dem Backen entfernt werden sollte. Allerdings ist der Hinweis ” Vor dem Servieren kochen” nicht ganz unsinning, Wie sicherlich bekannt, gibt es Mahlzeiten, die durch einfaches Schütteln vom ungenießbaren in den eßbaren Zustand verwandelt werden können. Vielleicht gab es auch den einen oder anderen Käufer, der die Tiefkühlpizza zunächst heftig geschüttelt haben mag, um dann enttäuscht festzustellen, dass sie immer noch ungenießbar ist. Tja, dem wird nun vorgebeugt. Also bitte: Pizzen vor dem Essen entsprechend der Anweisung zubereiten.

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Wie packe ich eine Plastiktüte?

Es gibt hier (zumindest in einem Supermarkt) genaue Handlungsanweisungen für das Personal an der Kasse, wie eine Tüte zu packen ist. Zuerst sollte man rechts und links in der Tüte einige große stabile Packungen reinstellen, damit die Tüte offen bleibt. Danach weiterpacken, aber maximal 6-8 Gegenstände in eine Tüte. Ja, das stimmt wirklich die Tüten werden hier nicht vollgepackt. Deshalb geht man nach einem normalen Einkauf auch schnell mit 6 – 10 Tüten aus dem Laden, wenn man nicht drastische Gegenmaßnahmen ergreift.

Zum Beispiel indem man einen Rucksack (!) in das Geschäft mitbringt und diesen selbst packt. Die überraschten bis ungläubigen Augen der Kassierer muß man über sich ergehen lassen. Es gibt zwar auch vereinzelt Leinentaschen – natürlich größer als die deutsche Ausführungen, aber die haben es noch nicht zu allzu großer Popularität gebracht. Ausserdem wird den Packern an der Kasse auch beigebracht, dass man sortenrein packt, also die Zahnpasta neben die Seife und den Rasierschaum, aber bitte in einer anderen Tüte als das abgepackte Fleisch (das eh’ nochmal einzeln verpackt wird) und die Konserven. 1 Gallone Milch gehört in eine eigene Tüte genauso wie die zwei halbe Gallonen Orangensaft. Da könnte man sicherlich richtige Abhandlungen darüber schreiben.

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