Nach dem Wirbelsturm

Hier ein erstes Update fuenf Tage (Samstag, 3.11.2012) nach dem Wirbelsturm Sandy:

In unserer Umgebung sind viele Baeume umgefallen, zum Glueck wurden bei uns in der Naehe keine Haeuser getroffen. Wir hatten nur viele Aeste auf dem Boden, aber bei unserem Nachbarn nebenan viel ein grosser Baum in den Garten. Beim Nachbarn auf der anderen Strassenseite hat es vierzehn Baeume umgekippt, aber zumindest nicht sein Haus getroffen.

In unserer naeheren Umgebung gibt es immer noch keinen Strom, aber zumindest sehen wir jetzt mehr und mehr Teams, die sich um die Stromleitungen kuemmern. Heizung, TV, Internet und Telefon funktionieren ebenfalls noch nicht, aber ein paar warme Decken helfen schon weiter.

Die ersten Tage hatten praktisch alle Geschaefte geschlossen, dies aenderte sich gestern (Freitag). Da gab es in einzelnen Einkaufszentren wieder Strom. Die Buecherei oeffnete wieder und Hunderte stroemten herein, konnten sich endlich wieder einmal waermen und nutzten das Internet, das immer wieder aussetzte, aber wenigstens gab es fuer viele zum ersten Mal wieder eine Moeglichkeit sich zu informieren.

Die Tankstellen sind ein echtes Problem: die meisten haben noch keinen Strom, an den restlichen (derzeit zwei in den naechsten fuenf bis zehn Kilometern Umkreis) gibt es teilweise Warteschlangen von drei und mehr Stunden. Wir hatten zum Glueck noch vor dem Sturm vollgetankt und fahren moeglichst wenig.

Die Schulen hatten die ganze Woche zu, zum einen hatten sie keinen Strom, zum anderen ist es teilweise unmoeglich die Kinder sicher dorthin zu transportieren. Oft am Montag einzelne Schulen wieder offen haben, muss erst einmal abgewartet werden.

Einen Lichtblick hatten wir am Donnerstag: unser Kindergarten hatte offen, sie hatten genug Benzin gefunden, um den Notstromgenerator zumindest einige Stunden anzuwerfen. Das lenkt die Kinder ein wenig ab und gibt uns die Chance, uns besser umzuschauen.

Ein Gutes hat diese Situation: die Hilfsbereitschaft ist riesig. Man wird ueberall angesprochen und redet miteinander. Die Leute tauschen sich aus, der eine erzaehlt dem anderen, wo es noch Benzin gibt und wo es wieder etwas Warmes zu essen gibt. So konnten wir auch erfahren, dass einzelne Haeuser wieder Licht haben. Es geht also voran!

Im Vergleich zu vielen an der Kueste und im Sueden von New Jersey geht es uns noch sehr gut, das sollte man trotz allem nicht vergessen.

2 comments to Nach dem Wirbelsturm

  • Hi Ersin,

    schön von euch zu hören, dass es euch zum Glück doch nicht ganz so hart getroffen hat. Es gab hier ja schon einige Horrorbilder von Überschwemungen, umgestürzten Bäumen, beschädigten Häusern und ähnlichen Verwüstungen, bei denen wir immer wieder an euch dachten.
    Ich hoffe, es kehrt bald wieder Normalität ein und die Schäden (in eurem Umfeld) halten sich in Grenzen.

    Viele Grüße an alle
    Beate & Thomas