Reinfahren, heranfahren oder durchfahren

Wo man nicht alles dranfahren, reinfahren oder durchfahren kann… Dies wird in Amerika schon zur Perfektion getrieben. Aber wir wollen erst einmal sehen, was uns schon alles aufgefallen ist:

Drive by-Briefkasten: es gibt sie hier recht zahlreich, die kleinen Bequemlichkeiten im Land der “unbegrenzten” Möglichkeiten. Damit gerade im Winter der Kunde nicht mehr aus dem warmen Auto in die Kälte muß, um dann in der üblichen Schlange stehen zu müssen. Er kann in der Regel auch gleich wählen, ob die Post nur lokal oder landesweit verschickt werden soll. Auch kann er zwischen normaler Lieferung und Expresslieferung wählen. Um sich über das richtige Porto nicht den Kopf zu zerbrechen, gibt es hier den entsprechenden Portorechner des United States Postal Service.

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Drive thru-Bank: der Kunde kann wie im Drive in-Restaurant an die Sprechstelle fahren und seine Wünsche äußern, auch das Geld wird direkt per Rohrpost weitergeleitet. Allerdings haben wir das noch nicht getestet, wir kämpfen derzeit noch mit dem eher altertümlichen Bankverfahren, einen Überweisungsscheck wirklich postalisch zu verschicken. Online-Überweisungen sind noch in den Kinderschuhen, auch ein Dauerauftrag scheint die Amerikaner mit tiefem Misstrauen zu erfüllen. Hoffentlich ändert sich das bald. Man kann hier ja nicht einmal in Urlaub gehen, man könnte ja einen Papierscheck vergessen.

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Drive by-Telefonzelle: dies ist wohl die Krönung der Optimierung. Jetzt muß der Kunde nur noch nahe genug ranfahren, was bei den “kleinen” Fahrzeugen nicht immer so einfach ist. Aber auch in den USA ist die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen (hier genannt: “cell phone”, nicht “Handy”) nicht mehr zu übersehen. Auch ist es im Jahr 2003 noch gestattet, im Auto zu telefonieren, wir werden sehen, wohin sich das entwickelt.

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Drive thru-Apotheke. Ganz neue Möglichkeiten für die deutschen Apotheker? Oder gibt es das auch schon in Deutschland? Auf jeden Fall gibt es noch neue Möglichkeiten, um die Kunden zu binden, warum sollte man auch im Winter aus dem Auto raus wollen, um sein Rezept abzuholen. Viele der Apotheken sind auch direkt in den großen Einkaufszentren integriert, sozusagen alles aus einer Hand.

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Drive in-Tankstelle: Selbstbedienung an der Tankstelle ist in New Jersey absolut OUT.

Eine Geschichte einer Bekannten: sie war vor kurzem in Deutschland. Es regnete und die Temperatur war nahe dem Gefrierpunkt. Also wie gewohnt, das Fenster ein klein wenig heruntergelassen und die Kreditkarte herausgestreckt. Die entsprechend unpassenden Worte des überraschten Tankwartes, der das überhaupt nicht lustig fand, wollte sie lieber nicht zitieren. Aber man gewöhnt sich hier schon recht schnell an diese lieben Gewohnheiten.

Es gab bis vor kurzem genau zwei Staaten, in denen das Tanken nicht selbst erfolgen durfte: Oregon und New Jersey. Dies hat sich im April 2003 geändert, nun ist nur noch New Jersey mit dieser Eigenheit gesegnet. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dieses Gesetz auch hier fällt.

Update 2010: New Jersey hält sich weiterhin tapfer, der Tankwart ist immer noch nicht wegrationalisiert.

Drive in-Restaurant: wahrscheinlich der Klassiker, der ja auch bei uns bereits rege Einzug gehalten hat, deshalb an dieser Stelle kein Foto. In ganz Deutschland ist man inzwischen mit den weithin bekannten Vertretern dieser Gattung versorgt.

Drive by-Bibliothek

In den USA wird Bequemlickeit für den Autofahrer großgeschrieben, deshalb sollte auch der Einwurf der gelesenen Bücher vom Auto aus nicht fehlen. Wir warten eigentlich nur darauf, daß es irgendwann einmal eine Drive in-Bücherei geben wird, in der man analog einer Drive-by Bank das Buch bestellt und dann direkt zum Auto geliefert bekommt. Aber das kann ja noch kommen.

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Drive thru-Heiratskapelle

Es ist natürlich möglich, sich das Eheversprechen im Auto zu geben. So ist hier zum Beispiel eine Kapelle zu sehen, in der die Trauwilligen einfach mit ihrer Limosine durchfahren können, um dann innerhalb weniger Minuten und ohne auszusteigen, als Frischvermählte das Gelände wieder verlassen können.

Bild 1 [Bild der Kapelle] Bild 2 [Bild der Einfahrt]