Indian Summer

[Image]Indian Summer – ein grosses Wort für eine der berühmtesten jahreszeitlichen Ereignisse im Nordosten der USA: Viele kennen Bilder, Kalender und Reportagen von rot gefärbten Blätter, intensiven Farben der noch belaubten Bäume und unendlichen Wälder.

Im Nordosten der USA verfärben sich die Blätter im Herbst häufig schlagartig nach einem Kälteeinbruch aus Kanada in die berühmten, intensiven Farben des Indian Summer. Innerhalb weniger Tage beobachtet man die Verwandlung einer ‘unscheinbaren’ Herbstandschaft in die so oft auf Bilder gebannte farbige Umgebung.

Besonders Vermont aber auch der Rest der Neuenglandstaaten ist insbesondere für die Ahornbäume bekannt und auch für den gleichnamigen Ahornsirup. Der inzwischen auch in Deutschland beliebte Ahornsirup wird im Frühjahr gewonnen. Dabei werden die Ahornbäume in einer Zeit angezapft, in der die Temperaturen in der  Nacht nahe dem Gefrierpunkt liegen und tagsüber mild und frühlingshaft sind.Dann fließt der Saft am besten und wird zu Ahornsirup eingedampft. Der Saft muß dazu im Verhältnis 1:40 reduziert werden, damit die braune Köstlichkeit entstehen kann, wobei das größte Problem ist, den Saft nicht anbrennen zu lassen. Im Anschluß kommt er direkt als Sirup in den Verkauf oder wird in Form anderer Köstlichkeiten verkauft (natürlich ist er auch in zuckerfreier From verfügbar(!)). Wenn man also bereits in Vermont ist, lohnt sich ein Besuch bei der Maple Grove Farm, einem der größten Produzenten von Ahornsirup und anderer Leckereien (http://www.maplegrove.com/ ). Siehe hierzu auch unseren früheren Artikel: Juni 2003.

Die unzähligen Ahornbäume in dieser Region, der schnelle Temperaturumschwung und der spezielle Boden tragen dazu bei, daß ganze Wälder ihre Farbe wechseln: von einem saftigen Spätsommer-Grün in ein brilliantes tief-rot. Diese intensive Farbe kommt noch stärker hervor, wenn sich besonders am Anfang der ‘Verwandlung’ die Farben durchmischen: tiefes Rot vor tiefgrün. Dazu noch Birkenhaine, die mit ihren weissen Stämmen den Farbkontrast hervorstechen lassen – was wünscht man sich mehr?

Um die beste Zeit und die beste Region zu finden, um Bilder im Dutzend zu schiessen, haben sich inzwischen auch Webseiten und Wetterdienste auf dieses Naturschauspiel eingestellt. www.foliagenetwork.com bietet eine hervorragende Übersicht, welche Region gerade wie gefärbt ist. Mit Mitarbeitern in den einzelnen Regionen versuchen sie ein möglichst genaues Bild und eine Einschätzung des Grades der Verfärbung zu liefern. Zu Vergleichszwecken sind die Karten aus den letzten Jahren vorhanden. Die einzelnen Bundesstaaten unterhalten Webseiten, so beispielsweise Maine: http://www.state.me.us/doc/foliage/ und Vermont: http://www.foliage-vermont.com/.

Neben den Ahornbäumen macht es gerade der Mix an unterschiedlichsten Bäumen, der diese farbenfrohen Übergänge zum Vorschein bringt. So finden sich hier eben auch zahlreiche andere Laub- und Nadelbäume. Es mag jedem Besucher wärmstens ans Herz gelegt werden ab Mitte September bis Mitte November in die nordöstliche Region der USA zu reisen und sich seine eigenen Eindrücke zu machen.

Hier noch einige Bilder:

Bild 1 [Farbiger Baum] Bild 2 [Farbige Landschaft, noch vor dem Peak] Bild 3 [Bäume an der Straße] Bild 4 [Bergbach mit roten Bäumen]

Hier ein weiterer Artikel über den Indian Summer und wie er entsteht.

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