Lasst die Güterzüge schweigen

Schild "Achtung Bahnübergang"

Manchmal fühlt man sich ein wenig in das vorletzte Jahrhundert zurückversetzt, hört man doch hier in New Jersey immer wieder von weitem das laute Tuten der Dampflokomotiven. Die Hörner der Loks lassen ihre Fanfare mit einer Lautstärke von mindestens 96 Dezibel ertönen (dies entspricht etwa der Lautstärke in der Disko bei einer Entfernung von 1 Meter zum Lautsprecher).

Wann immer man die Tonfolge “Lang, Lang, Kurz, Lang” aus einem Horn hört, weiß man das ein Güterzug im Anrollen ist und kurz vor einem Bahnübergang auf sich aufmerksam machen will. Denn dies ist das Gesetz hier in New Jersey. Jeder Zug, der Güter transportiert, muss vor jedem Bahnübergang sein Signalhorn aktivieren und diese Tonfolge absetzen und erst dann darf er über die Gleise fahren.

Das wird aber im dichtbevölkersten Bundesstaat der USA mehr und mehr zum Ärgernis für die Anwohner, die sich in der Nähe der Bahnstrecke niedergelassen haben. Und so gibt es viele Anfragen an den Staat doch bitte diese Fanfaren einzustellen und die Menschen nicht mehr mitten im Schlaf aufzuschrecken.

Vor noch nicht so langer Zeit wurde überhaupt das entsprechende Gesetz beschlossen, das es erlaubt die sogenannten “Ruhezonen” einzuführen, die mindestens 800 Meter lang sein müssen. Dies hat aber zur Folge, dass die Bahnübergänge entsprechend umgebaut werden müssen. Jetzt gibt es nicht mehr nur eine Schranke sondern fast schon ein Sicherheitssystem, das die Fahrer davor schützen soll, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. So muss die Strassenmitte zwischen den beiden Fahrbahnen durch eine Betonmauer getrennt werden, damit kein Fahrer zwischen den beiden Schranken durchschlüpfen kann. Ausserdem muss ein elektronisches System installiert werden, das die Autofahrer warnt, falls es zu einem Stromausfall kommt.

Gesicherter Bahnübergang

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